Die Geschichte des A.K.T. Forum für Analytische und Klinische Kunsttherapie e.V. ist untrennbar verbunden mit der Person und dem Wirken von Otto Hanus. Er hat – zusammen mit Gerlach Bommersheim und Barbara Boelke – das A.K.T. 1978 gegründet und bis 2018 wesentliche Grundsteine für das Ausbildungsinstitut gelegt. Unter seiner Ägide entwickelte sich das A.K.T. zu einer attraktiven Ausbildungseinrichtung für KunsttherapeutenInnen, die weit über die Münchner Region hinaus einen Namen hat. Dabei gehört Otto Hanus zu den allerersten Pionieren, die den kunsttherapeutischen Ansatz in Deutschland etabliert haben. Die von ihm entwickelten fundierten phänomenologischen Methoden des therapeutischen Arbeitens mittels der objektfreien Bildsprache geben dem A.K.T. eine seiner bildungstheoretischen Ausprägungen.
Schon vor über 50 Jahren hat Otto Hanus die seelisch-geistige Dimension des darstellungsfreien grafischen Ausdrucks für kognitive Veränderungen in psychotherapeutischen Prozessen erkannt und erforscht. Auf dieser Grundlage wurden von ihm für die Kunsttherapie Methoden der objektfreien Bildsprache erarbeitet, in denen Aspekte der Kreativität, der Kognition und der Spiritualität mit praxisnahen Handlungsmodellen verbunden sind.
Das Ausbildungsforum für Analytische und Klinische Kunsttherapie wurde 1978 ins Leben gerufen mit dem Ziel, eine auf den beiden Ausdrucksformen der gegenständlichen wie der objektfreien Bildsprache beruhende Kunsttherapie theoretisch fundiert und praxisnah zu vermitteln. Im weiteren Verlauf wurde dieser Ansatz von Otto Hanus und seinen Teams, deren Mitglieder größtenteils selbst am A.K.T. ausgebildet wurden, kontinuierlich weitergeführt. Perspektiven für die Zukunft wurden erkannt und in das Konzept integriert, ein realistisches, an Theorie und Praxis orientiertes Curriculum wurde entwickelt.
Zusätzlich zu seinen Ansprüchen hinsichtlich Technik, Methode und Wirkung hat Otto Hanus auch den Aspekt der Kunst und der Kreativität in seinem kunsttheoretischen Ansatz als wesentlich berücksichtigt. Alle Methoden sind so konzipiert, dass in der gestaltenden therapeutischen Arbeit mit dem Klienten über das ästhetisch Undifferenzierte hinausgegangen werden kann. Im Mittelpunkt dieses Prozesses steht das Ziel, mittels der Psychologie des Gestaltens und der Funktion von Bildausdruck und Bildsprache dem Klienten eine schöpferische Orientierung und Neuorientierung zu ermöglichen.
Das Wirken von Otto Hanus ist von zahlreichen Buchveröffentlichungen begleitet, die eine ganzheitliche Kunsttherapie begründen, gleichzeitig aber auch weit über sie hinausweisen. Von besonderem Wert für die Therapie und Praxis der Kunsttherapie sind seine Lehrbücher:
Farbinteraktion: Die Gruppendynamik und das soziale Bild. Shaker media 2014
Kognitive Kunsttherapie: Zerebrale Stimulation durch darstellungsfreien Ausdruck in der Kunsttherapie für beratende, therapeutische und Gesundheit fördernde Berufe, Theorie – Methode – Praxis. Shaker media 2013
Schöpferische Lösungswege: Suggestive Aspekte der psychagogisch beratenden und therapeutischen Arbeit mit objektfreien Bildern. Books On Demand 2008
Otto Hanus hat durch seine Arbeit mit innovativen und richtungsweisenden Impulsen entscheidend die Ausbildungsqualität des A.K.T. e.V. geprägt. Mit der von ihm entwickelten wissenschaftlich begründeten Theoriebildung und praxisorientierten Methodenlehre ist die Ausbildung des A.K.T. e.V. bis heute aktuell und weiterhin zukunftsweisend.